Clean Cleaner Singapore, Kuda Kepang und Vietnam

Ja, der Ruf ist tatsaechlich Wahrheit: Singapur ist ein sehr sehr saubere Stadt. Mittlerweile werden es so um die 5 Millionen Einwohner sein und trotzedem (oder vielleicht gerade deswegen) ist es hier blitzblank sauber.

Als kleines Beispiel: Unter unserem Block war am letzen Samstag eine Feier, einer der Nachbarjungen hatte seine zirkumzision und traditionell wurden eine Menge Leute eingeladen. Aus irgendwelchen Gruenden hatte die Familie eine Kuda Kepang Auffuehrung mit geplant. Eingentlich ist das gegen die Religion, da Geister beschworen werden und Leute sich in Trance tanzen um dann, so das Ritual, vom Geist beherrscht zu werden.

Die Zeremomie mutet extrem ungewoehnlich an. Leute springen auf Holzpferden gesattelt umher, essen Glassscherben, heisse Holzkohle und springen in zerbrochenes Glas. Die Darsteller scheinen im Drogenrausch.

Der Zuschauer wird gewarnt, sich die Zeremonie nicht anzusehen, wenn er ein schwaches Herz hat, denn der Geist/Teufel koenne auch von im Besitz ergreifen.

Hier mal Videomaterial:

Holzkohle lecken:

 Glas essen:

In der Tat ist das betrachten dieser Show extrem befremdlich und auch win wenig Angsteinfloessend, denn die Darsteller sind vollkommen weggetreten waerend sie umherspringen. Sie halten sich selbst uebrigens fuer Pferde und reagieren dementsprechend. Manchmal dreht auch einer druch und rennt mit dem Kopf voran in die Zuschauermenge.

Es geht bis zum extrem, das die Leute vollends verkrampfen und in einer Art starre verharren, bis sie ein spritueller Heiler (Guru) wieder zurueckholt. So habe ich es selbst vom Wohnzimmerfenster unserer Wohnung aus gesehen:

Ploetzlich blieb das Pferd (dargestellt von 2 unter einem grossen Stueck Stoff befindlichen Maennern) stehen und ging zu Boden. Schnell kamen ein paar Leute herangeeilt und hoben den Stoff an. Der Hintermann sass auf dem Boden, die Haende und Arme in den krassesten Haltungen verrenkt, ebenso die Beine. Sie haben ihn dann auf den Ruecken legen wollen, doch die Arme und Beine blieben in der verkrampften Starre infach stehen, dementsprechen Merkwuerdig sah das dann auch aus. Als ihn dann der Guru mittels verschiedenr Handbewegungen und Spruechen wieder in die WElt zurueckhole erschlaffte er mittels einer Sekunde und fiel flach zu Boden. NAch 2 Minten sprang er dann wieder mit den anderen wie wild umher.

Wenn ich es mal wissenschaftlich betrachte, dann wird wahrscheinlich durch beraeucherung, sehr monotone wiederholende Klaenge mit Pauken/Glocken und wahrscheinlich auch Drogen die Menge in Rausch und spaeter dann Hypnose versetzt. Sie spueren also keine Schmerzen und kennen keine Angst. Des Weiteren kann man ihnen erzehlen sie seinen Pferde und sie werden dann auch dementsprechend handeln.

Nun wie dem acuh sei: In der Nacht sah es dann aus wie im Saustall. Ueberall lagen Pappbecher /-teller umher, Essenreste und Zigrettenkippen, alles verstreut. Nach ein paar weiteren Stunden hatten dann die schlauen Idioten welche die Feier hattn einfach alles in die Abflussrinne gekehrt und somit sah es unter dem Block wieder "schoen sauber aus". Wigentlich wollten wir uns an die Zustaendige Behoerde wenden und uns beschweren, dass mit dem Gemeineigentum so schlecht umgegangen wird, doch am morgen hatten die fliessigen Arbeiter alles schoen saeuberlich aus der Rinne gesammelt und entsorgt. Diese Arbeiter sind meist indische Leiharbeiter, die sich hier fuer wenig Geld eine goldene Zukunft ertraeumt hatten und nun nicht wieder nach Jause koennen, da die ganze Familie back in India auf sie hofft.

Auf solchen 3-Raedrigen Mopeds sind sie dann unterwegs und sorgen dafuer das die Stadt blitzblank bleibt.

Die Buerger hier sind also sehr verwoeht von den Diensten Billiger Hilfskraefte, so rotzen die Chinesen gerne mal auf den Boden und kleine Waenster schmeissen ihr Bonbonpapier sorglos auf den Buergersteig.

Nun die haben nun nicht mit dem shrecklich unhoeflichen Weissarsch gerechnet :D Immer wenn einer dieser ekligen Penner seinen Racheninhalt auf dem Beton entleert dann habe ich schon einen schrillen Schrei mit "Du eklicher bucklicher" auf Lager und schaffe es doch meist zumindest zu Schocken. Das mag wohl daran liegen, dass keiner weiss, was ein "eklicher bucklicher" ist und da ich als "weisser Neger" doch eher noch bissl mehr Respekt (gekuensteltenRespekt zur Schaffung eingener Vorteile) bekomme.

Ja, viele Menschen hier sind sehr Eigennuetzig und wenn sie sich von irgendwas keinen persoenlichen Vorteil erhoffen, dann tun sie es eben nicht.

Nun, wie dem auch sei, Singapur ist eine der saubersten Staedte die ich kenne und es wird auch so bleiben. Leider geht es meist auf die Kosten von ausgebeuteten Gastarbeitern, doch ich werde meinen Teil tun um diese schoene Stadt sauber zu halten, von Bonbonpapier und rotzenden Schweinen.

Ho Chi Minh City

Heut morgen war ich in der Vietnamesischen Botschaft in Singpur. Ich war recht ueberrascht, als ich auf der Karte geschaut habe: die Botschaft liegt im Villenviertel der Stadt. Von aussen sah der Bau dann auch eher nach einer Privatvilla als nach einem oeffentlichen Gebaeude aus.

Nur die Plakette am Torpfosten liess mich dann nach 2 Runden endlich mein Ziel erahnen:

Was ich dort zu Suchen hatte? Ich brauche ein Visum. Im July bin ich zur reseller Konferenz einer unserer Vendors eingeladen und dieses Jahr findet das in Ho Chi Minh City statt. Wer sich noch erinnern kann, letztes Jahr luden sie uns nach Phuket/Thailand ein.

Wie auch schon im Jahr zuvor wird am Hotel nicht gegeizt und wir werden in einem der feinsten Bauten der Stadt residieren und fuer 3 Tage ein neues Land erkunden koennen.

Nur gut, dass ich dann schon einen Reisefuerhrer vor Ort haben werde, denn Thomas Wanhoff wird mitte des Monats nach Saigon uebersiedeln. Ach ja, Saigon ist der "alte" Name fuer Ho Chi Minh City.

Naja mal schaun was es dort so zu sehen gibt. Ich werde die Kamera auf alle faelle einpacken. Das Visum kostete uebrigens 70$!

Den rest dieser Woche werde ich wahrscheinlich nicht zum bloggen kommen, denn morgen geht der Flieger nach Kuala Lumpur, wo wir ein Seminar abhalten.

Location wird der Menara KL (der Kuala Lumpur Tower) sein, der eingetlich ein Stueck kuerzer als die Petronas Towers ist, aber auf einem Huegel steht und somit der hoechste Punk der Stadt ist.

Falls jemand in der Gegend ist und gerne an dem Seminar teilnehmen moechte, der kann sich HIER registrieren. Da wir nach und vor dem Seminar noch ein paar Kundenbesuche auf dem Plan haben bleiben wir ein paar Tage laenger und werden planmaessig am Samstag wieder nach Singapore fliegen.

Huch schon 14:00Uhr, jetzt muss ich mir erst mal was zum Mittag beschaffen!