Jul 21, 2008

Saigon zu Fuss

Wieder heil in Singapore gelandet muss ich nun auch wieder mal ein wenig bloggen. Da die letze Reise (Ho Chi Minh) erst ein paar Tage her ist habe ich beschlossen erst mal darueber zu schreiben und dann spaeter uber unseren Germany Urlaub.

Planmaessig am Dienstag Mittag ging es mit Singapore Airlines in Richtung Norden. Nach guten 1.5h setzte der Pilot dann schon zur Landung in Ho Chi Minh City (ehemals Saigon) an. Wenn man einen Einwohner fragt in welcher Stadt er lebt, dann wird er Saigon sagen.
Der Grund unserer Reise war die alljaehrliche Konferenz fuer die Reseller aus der Region. Wie ueblich bucht man dann eines der bessern Hotels der Stadt in dem wir dann ein paar Tage verbringen.

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Das Tagesprogramm war dann Vendorspezifisch: talks, Hands-On Lab usw usf. am Abend hingegen sind wir in die Strassen von Saigon ausgeschwaermt.
Wenn man die Verkehrsbedingungen nicht gewohnt ist, dann wird man sich erst einmal wundern wie man die 6 Spurige Strasse da ueberqueren soll. Es gibt natuerlich Ampeln und auch Zebra-Streifen, doch leider insteressiert es keinen der tausenden Motoristen.
Mopeds sind immer und ueberall present, aus Kosten- und Geschwindigkeitsgruenden setzt so ziemlich jeder auf das motorisierte 2Rad. Gefahren wird wie man will: entegen dem Verkehr, in den entgegenkommenden Verkehr, falsch herum in den Kreisverkehr, falsch herum in die Einbahnstrasse, auf dem Buergersteig usw.
Das machte mir anfaenglich schon ein wenig zu Schaffen, denn der Stress und das Adrenalin beim ueberqueren der Strasse ist atemberaubend (so auch der Smog), aber nach einer Weile gewoehnt man sich fast daran. Die Regel ist: Loslaufen, Ziel im Blick behalten und mit gleichmaessiger Geschwindigkeit die Strasse kreuzen. Auf keinen Fall stehen bleiben, um Gottes willen nicht zurueckblicken oder gar -laufen, einfach nur mit dem Ziel im Blick nach vorn.

SDC10997 SDC11000 SDC11001 Ernaehrungstechnisch gesehen ist Saigon wie fast jede Stadt in Asien eine kulinarische Blumenwiese, es gibt fuer jeden Geschmack etwas und man wird fuer wenig Geld sehr satt. Ein besseres Mittagessen kostet so 2 Euro und eine Schuessel voll leckerem Poh (typisch vietnamesische Nudeln mit Rindfleisch) gibts so fuer 1 Eur.

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Natuerlich gibt es auch jede Menge Essen auf Raedern, doch sollte man von den Leckereien am Strassenrand abstand halten, denn fuer den Europaeischen Magen kann das schnell auf dem Lokus enden.

Die Stadt an sich ist interessant und voll von kleinen Gaesschen. Erschreckend ist zu beobachten wie selbst nachts kleine Kinder hinter einem herlaufen und um Geld betteln. Das tat mir dann schon sehr leid aber man kann das ja nicht noch unterstuetzen. Eigentlich sollte man die Eltern bestrafen die sowas machen.
Man sieht auch hier und da Menschen auf dem Buergersteig schlafen, eine Bortsteinkante als Kopfkissen und bedeckt mit einer alten Jacke. Sehr abgemagerte alte Menschen sitzen auf dem Boden und betteln fuer Geld. Das ganze kann sehr erschuetternd sein und verdeutlicht es einem nur immer wieder wie gut es einem selbst geht!

Die Menschen sind aber generell sehr nett und laecheln meist. Sicher hat das auch was mit verkaufen zu tun, denn Touristen sind natuerlich potentielle Geldquellen. Die Verstaendigung ist schon recht schwierig manchmal, denn fliessend Englisch spricht auf der Strasse kaum einer, also gehts dann irgendwie mit Haenden und Fuessen.

Leider hatte ich nur meine kleine Kamera im Gepaeck und die ist nur fuer Schnappschuesse gut. Mit der Canon haette ich sicher 2000 Fotos geschossen. Wer also mal einen schoenen Platz fuer eine Wochenendfototour sucht: Saigon :)

Am vorletzten Tag hatte ich dann noch gelegenheit mit einem alten Internetbekannten (Thomas Wanhoff) Kaffee zu trinken. Thomas ist vor ein paar Monaten von Kambodscha nach Vietnam uebergesiedelt und lebt da nun mit Frau und Hunden Gluecklich und Zufrieden ein wenig ausserhalb der turbulenten Metropole.
Zu meiner Ueberraschung holte er mich am verabredeten Treffpunkt mit dem Moped ab und ich hatte die Chance gleich mal mitten im Getuemmel mitzuschwimmen.

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Am Samstag ging es dann auch schon wieder heim in Richtung Singapore. Da wir sehr viel gelaufen sind und in der Stadt sehr viel erkundet haben erschien mir die ganze Reise eher einen Monat lang statt nur 4 Tage!

Ich werde auf jeden Fall nochmal zurueckkehren und dieses mal habe ich eine vernuenftige Kamera dabei!

Ein paar weitere Bilder gibts hier und am Ende dann noch was zum Schmunzeln:

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Am Flughafen hatte ich dann noch eine interessante Begegnung mit den Sicherheitsmassnahmen der Vietnamesischen Airportbetreiber. Eigentlich sollte man wohl diesen Bereich nicht einsehen duerfen, jedoch stand die Tuer einfach offen, so konnte ich nicht widerstehen dieses Foto zu schiessen:

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2 comments:

Der Ebertshäuser said...

Hey Großer!

Herrlicher Reisebericht! Bekomme richtig Lust, mich sofort auf den Weg nach Asien zu machen. :-)
Das Schlussofoto ist wirklich ein Schnappschuss. Offensichtlich macht man sich in Asien wegen Terroristen nicht gleich in die Hose, zumindest nicht, wenn man stattdessen schlafen könnte. - Das ist die richtige Einstellung!

Benjamin said...

Moin nach Thueringen. Danke fuer deinen netten Kommentar. Scheint ja doch noch einer ab und zu mitzulesen ;)
So eine Asienreise sollte der ein oder andere ruhig mal machen, denn das allgemeine Bild ist winzige Chinesen mit Schlitzaugen ueberall die Tonnen von Reis in sich hineinstopfen und auf Feldern arbeiten.
Asien ist aber weitaus mehr als das, du weisst ja selbst welch unterschied schon zwischen Kuala Lumpur und Singapur besteht. So geht das weiter mit allen groesseren Staedten.

Der pauschaltouri bekommt davon leider nicht viel zu sehen, denn im Resort ist meist alles recht abgekapselt vom eigentlichen Land. Also Rucksack drauf und los geht es auf Erkundungstour!