Jan 21, 2007

männliche Nutten???

Ohje, der Titel des heutigen Eintrages ist schon mal nicht Jugendfrei, doch wen kümmerts, ich schreib hier ja schliesslich kein Kinderbuch, sondern ein reality Weblog ;)
Zu den männlichen Nutten aber später im Eintrag etwas mehr.

Der heutige Tag hat erst recht spät begonnen, so um 12 Uhr noon, ist man so allmählich aus den Federn gekrochen und als ich das Wohnzimmer betrat hatte meine Frau (immer wieder toll "meine Frau" sagen zu können *grins*) schon den Frühstückstische gedeckt und Eier gekocht, nach frischem Deutschen Kaffee roch es auch schon.. klang also schon mal nach einem viel versprechenden Samstag!
Nach dem "Frühstück" wollte Naura Ian ruhig stellen, in dem sie ihren Lieblingsfilm "Findet Nemo" einlegte.. das Kind ist ja echt schlau, ich glaube sie trickst insgeheim alle aus.. die ersten 10 Minuten sitzt klein Ian wie gebannt in ihrem Laufwagen vor dem TV um schaut mitten auf die Mattscheibe, mit weit aufgerissenen Augen und völlig gebannt! Dann, wenn der Film schließlich die Aufmerksamkeit der anwesenden Erwachsenen auf sich gezogen hat und man selbst voll in der Story hängt, macht sich klein Ian ganz heimlich auf um irgendwelche Dinge auszukundschaften, man bekommt erst mit, dass sie weg ist, wenn man es in irgend einer Ecke rumpeln hört und sie mit ihren kleinen kräftigen Händen irgendwas umgezerrt hat oder diverse Gardinen aus der verankerung reißt :)
... man setzt das Kind wieder vor den Fernseher, für ein paar Minuten tut sie wieder gebannt und interessiert, bis man schließlich selbst wieder mit Dori zwischen Feuerquallen schwimmt... um dann wieder klammheimlich langsam in eine Ecke des Raumes auszubüchsen um den nächsten Unfug anzustellen! Heehehe, so klein und niedlich sie ist, so aufgeweckt ist sie auch!

Der Nachmittag verging so schleppend und mehr oder weniger träge, so gegen 6 begannen wir uns dann zum ausgehen fertig zu machen.
7 Uhr war Aufbruch, vorerst zur Orchard Road in ein großes Shopping-Center, da ich noch ein paar Hemden und Hosen brauchte. Auf dem Weg dahin ist mir was witziges aufgefallen, es nieselte leicht und die Klimaanlage lief wie immer im Auto, als in die Parkbucht wollte war meine Sicht durch eine beschlagenen Seitenscheibe behindert, also begann ich wie man das halt so gewohnt ist mit der Hand den Beschlag wegzuwischen.. doch nix tat sich!!
Ich bin natürlich dem Phänomen gleich gefolgt und auf die Schliche gekommen! Die Scheibe war von aussen beschlagen! Hier ist es nämlich anders herum, hier ist das warme feuchte Milieu nicht im Auto, sondern aussen! Während man in dem klimatisierten Wagen sitzt, der wenig Luftfeuchte aufweist ist es draussen warm, schwül und es regnet.. also beschlagen die Autos hier anders herum :)
Nach dem Klamotten einkaufen (2 Anzughosen und 3 langärmlige Businesshemden) war der Hunger wieder allgegenwärtig, was hier in der Stadt aber bekanntlich kein Problem darstellt.. also um den nächsten Block gefahren und ab ins Hawker Center zum Lambchop essen. Wir hatten die Lammknochen mit Soße und NasiGoreng, dazu ein Wasser und ein Teh Tarik (süßer schwarzer Tee mit Milch), das ganze kostete zusammen 10$ (5€) und wir waren richtig satt!
Beim essen kam dann eine wirklich sehr alte Frau des Weges, die einen Trolley vor sich herschob und Cracker verkaufte, sie ist wohl in diesem Esscenter schon bekannt und jeder kauft ihr so einen Beutel Cracker für einen Dollar ab, wir haben ihr 2 $ gegeben und nur einen Beutel genommen, aber das ließ sie nicht zu, sie ist nicht wieder weiter gezogen, bevor sie uns nicht noch den 2ten Beutel gegeben hatte...
Nach dem Essen ging es dann mit Wans Auto weiter durch die City und ich wollt eunbedingt den Eastbeach sehen, somit sind wir zum Südöstlichen Teil der Insel gefahren, nahe dem Changi Airport und haben auf einem kleinen Parkplatz das Auto abgestellt, uns bei Coffee-Bean je einen Drink gekauft und sind Barfuß über den weichen Sand bis ans Wasser gelaufen, leider war es schon dunkel und für Bilder sah ich keine Chance, also erkläre ich einfach wie es war:
Der Strandstreifen (ich denke künstlich angelegt) ist vielleicht 20m breit und führt Flach ins Meer, da in dem Park das Campen erlaubt ist, ist der obere Rand des Strandes mit Zelten gesäumt und hier und da sitzt ein Pärchen und schaut verträumt auf das Meer.
Ich habe die ersten 15 Minuten einfach nur bis zu den Knien im Wasser gestanden , dem rauschen der Wellen gelauscht und meinen Kaffee-Latte geschlürft, welch entspannendes Gefühl, weg von all dem Großstadtlärm, den rennenden Menschen, der drängelnden Eiligen, den Hupenden Taxis.. es war einfach nur traumhaft! Naura und ich haben uns dann in den Sand gesetzt und einfach nur den Wellen zugesehen, unsere Drinks genossen und die Ruhe in uns aufgenommen.
Es ist wirklich schön, das die Stadt eine solche vielfalt aufweist, man hat auf dem bisschen Fläche so viele Kontraste, dass es eigentlich nie langweilig wird und man immer etwas neues entdeckt.

Am Strand wurde es dann ein wenig kühl, somit sind wir wieder zurück zum Auto geschlendert um eigentlich nach Hause zu fahren, der Weg in richtig Wohnung führte durch ein Viertel mit dem Namen Geylang, dieser Stadtteil ist etwas berüchtigt, denn er gilt als Rotlichviertel Singapurs, da ich von Grund auf Neugierig bin wollte ich natürlich die Gegend mal genauer erkunden und Naura hat mich durch die engen Gassen gelotst.
Es gibt hier tatsächlich einen Straßenstrich, dort sind alle Kaliber von Prostituierten vorhanden und in kleinen Shops hinter verdeckten Eingängen sitzen die Frauen in gläsernen Nischen um sich den Freiern zu präsentieren. Nun sind wir da so durch die belebten Gassen gefahren und Naura zeigte mir nun am Straßenrand welche der Frauen nun Touristen, welche ganz normale Besucher und welche nun Prostituierte sind.
Als wir in einer der kleinen Straßen im stockenden Verkehr Standen waren die Mädels die zu mir uns Auto schmunzelten irgendwie anders, sie waren teilweise recht groß gebaut, sahen aber irgendwie zu Makellos aus... Naura erklärte mir dann, dass all die Mädels da draussen in wirklichkeit Männer sind und somit Transvestiten! Hier gibt es eine große Menge von Männern, die lieber Frauen sein wollen und sich halt ein Brustimplantat verpassen lassen, aber sonst alles "beim alten" lassen und dann des Nachts eben das Geld führ ihr extravagantes Leben verdienen. Ich hab dann versucht schnell einen Weg aus dem Viertel zu finden um da Weg zu kommen ... Naura erklärte mir dann später, dass das hier nur ein ganz kleiner Rahmen ist, das es hier gesittet und ruhig zugeht, in Bangkok / Thailand sei das allgegenwärtig.

Das war nun der kleine Exkurs ins eine andere Ecke Singapurs, schlussendlich sind wir wieder heil zu Hause in Jurong West angekommen und ich habe über den Tag hinweg wieder zig neue Impressionen gewonnen, die mein Bild dieser Stadt langsam aber sicher zusammenwachsen lassen.
Singapur hat wirklich eine Menge von Gesichtern und es macht Spaß hier nach draussen zu gehen und selbst die hintersten Winkel zu erkundigen, denn überall gibt es was Neues zu sehen!

Ohje, 10 nach 3, ich werd mich dann mal hinlegen und ein paar Stündchen schlafen, morgen Vormittag steht der Zoo auf dem Programm!

3 comments:

Anonymous said...

Da ich ja auch schon in Bangkok war, musste ich gerade sehr schmunzeln. Aber Naura hat recht, in Bangkok ist das in manchen Vierteln echt allgegenwärtig. Und ich war noch nicht mal in diesen Vierteln, wo Dir die Leute ums Auto streifen... ;)
Allerdings erinnere ich mich da an den einen Kosmetikverkäufer (oder Verkäuferin) in einem großen Shopping-Center, bei dem wir wochenlang gerätselt haben, ob das nun ein Mann oder eine Frau ist. Kurze Haare, dickes Make-Up und rosa bzw. pinke T-Shirts... In Deutschland würde so jemand gefeuert. Da sind die Asiaten wohl doch etwas lockerer, auch wenn die Europäer, die ollen Spießer, da was anderes sagen würden ;)
LG Kathrin

Anonymous said...

Hallo Naura hallo Benjamin!
Das klingt ja alles sehr nach Dolce Vita in Singapur. Arbeitet man da auch mal für ein paar Stunden in der Woche?
Gruß dein Nachbar Micha vom Froschmarkt.

Anonymous said...

Zu aller erst wünsche ich dir und deinerFrau alles erdenklich gute zu eurer Hochzeit und eure gemeinsame Zukunft. Ich wollte eigentlich nur mal wieder auf "unsere" Homepage aus alten Schulzeiten schauen und da musste ich doch tatsächlich feststellen das mein bester aus der letzten Reihe verheiratet ist. Ich hoffe wir hören und sehen uns vielleicht mal wieder. und keine Angst, ich hab dich nicht vergessen :-)
also dann viel Glück und Erfolg weiterhin-
LG Daniel (aus Suhl) ;-)